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Kunst gibt Antworten aber meist auf Fragen, die wir noch nicht gestellt haben.


Sreeraj Gopinathan

DAS KONZEPT

Wie die Namen der Gerichte schon erahnen lassen, haben die Rezeptwebseiten einen indischen Hintergrund. Der deutsche Gegenwartskünstler Sreeraj Gopinathan, der das Konzept für das Projekt entworfen hat, ist in Südindien geboren. Seine Leidenschaft für die mit Duft- und Geschmackserlebnissen einhergehende Kochkunst begleitet ihn bereits seit seiner Kindheit. Somit ist es kein Zufall, dass im Laufe der Entwicklung seines Schaffens hin zu komplexen Kombinationen diverser Disziplinen, die Kulinarik zu einer festen Komponente in seinen Arbeiten wurde.

Betrachtet als das fundamentalste Geschehen irdischen Lebens bildet die Ernährung eine Art Gerüst, das praktisch Millionen von Arten miteinander verbindet und als ein großes Ganzes zusammenhält.

Das Gesamtkunstwerk befasst sich inhaltlich mit unseren Sinneswahrnehmungen, die jeden von uns ein ganz persönliches Weltbild übermitteln. Über unsere emotionsgesteuerten Assoziationen im Hinblick auf den daraus erwachsenden Erfahrungskosmos, bilden sie eine Brücke zu der uns umgebenden Natur.

Essen ist im Grunde ein elementarer Erhaltungsprozess, an dem alle Sinne beteiligt sind. Dabei entstehender Genuss erzeugt im Idealfall ein erfüllendes Glücksgefühl und tief empfundene Freude. Beides hat entscheidende Auswirkungen auf unser Leben und im weiteren Sinne ebenso auf unseren Heimatplaneten, die Erde.

Diese weitreichenden Zusammenhänge haben Sreeraj Gopinathan bewogen, ihnen den Platz an der Spitze seines Projekts einzuräumen.

Das Konzept beabsichtigt, dass der Besucher vordergründig nur einer Zubereitungsidee für ein schmackhaftes Gericht, umrahmt von einer künstlerischen Gestaltung, begegnet. Was dagegen im Hintergrund verbleibt, ist der komplexe Inhalt, der sich eingehend mit dem Thema "Die Wiedervereinigung von Natur und Mensch, im Kontext der Zukunft der Erde" auseinandersetzt.

Die ansprechend wirkende, ungewöhnliche Optik der einzelnen Seiten übernimmt eine bestimmte Funktion, indem sie als inspirierende Kulisse zu einem entspannten Genießen einlädt. Vor allem sollte sie Menschen zum eigenen Einsatz motivieren und ihre Kreativität zur Entfaltung bringen. Außerdem unterstützt sie dabei, die ursprünglichen Fähigkeiten der Sinne wieder zu entdecken. Das Konzentrieren auf natürliche Geschmacksnuancen wirkt wie eine meditative Übung für die Wahrnehmung, was sich unmittelbar im Glücksempfinden widerspiegelt.

Während der fast zehn Jahre in Anspruch genommenen Projektvorbereitung entwickelte Sreeraj Gopinathan aus der Summe seiner Erfahrungen auf zwei Kontinenten über 1000 einzigartige Rezepte. Um der Allgemeinheit eine praktische und unkomplizierte Umsetzung zu ermöglichen, hat sie der Künstler dem europäischen Geschmack und den einheimischen Gegebenheiten angepasst.

Diesen Teil des Projekts begegnet man jedoch nicht in einer Kunsthalle, sondern nur im Internet, was der Zielsetzung des Konzepts entspricht. Denn inmitten des Lebens platziert und gewissermaßen für jeden Interessierten jederzeit greifbar, ist dieses Ziel - eine Resensibilisierung des Menschen, die ein Wiederbesinnen auf seine Wurzeln einleitet - am besten zu erreichen.

Einen Umfassenden Einblick in das Projekt gewähren die Webseiten

www.sreerajgopinathan.com

www.project-samasya.com



Verfasst von Margit Hess

Fotografie: Margit Hess